Editorial Investieren in der Slowakei
Wenn man seinen Namen hört, assoziiert man ihn sofort mit Schuhen. Er fing jung an und starb einen tragischen Tod im Alter von 56 Jahren. Heute hat sein Unternehmen Filialen in mehr als 100 Ländern mit 70.000 Mitarbeitern. Jährlich werden etwa 300 Millionen Paar Schuhe verkauft. Nun, wussten Sie das über Bata?
1. Er hatte einen Halbbruder, Jan Antonín.
2. Er stammte mindestens aus der 9. Generation der Zliner Schuhmacher.
3. Aus den Lederresten fertigte er kleine Puppenschuhe an, die er dann auf dem Markt verkaufte.
4. Im Alter von zehn Jahren verlor er auf tragische Weise seine Mutter. Er und seine Mutter sollen einen liebevollen Haushalt geführt haben. Dieser Verlust hat sie alle für ihr Leben gezeichnet.
5. Im Alter von 14 Jahren konnte er nur so viel lesen, wie er aus einem Lehrbuch gelernt hatte. In diesem Alter bekam er sein erstes Buch in die Hand - die Bildgeschichte der tschechischen Nation.
6. Mit 15 Jahren lief er von zu Hause weg. Er fuhr nach Wien, um seine Schwester Anna zu besuchen. Hier wurde ihm eine harte Lektion in Sachen Selbständigkeit erteilt. Er begann mit der Herstellung von Hausschuhen, aber wie er zugab, fand er zunächst nicht heraus, ob die Hausschuhe auf Interesse stoßen würden. Außerdem hatte er keinen Gewerbeschein und war deshalb mit der Polizei aneinandergeraten.
7. Mit einem Koffer voller Muster seines Vaters machte er sich mit dem Zug auf den Weg und versuchte sein Glück als Handelsvertreter. Er war erst 16 Jahre alt.
8. Gemeinsam mit seinen Geschwistern Anna und Jan Antonín gründeten sie ein Unternehmen in Zlín. Sie führten Maßnahmen ein, die es damals in kleinen Unternehmen noch nicht gab - regelmäßige Arbeitszeiten von 6 bis 18 Uhr mit einer Stunde Mittagspause und wöchentliche Gehälter.
9. Nach einem Jahr war das gemeinsame Unternehmen von Tomáš und seinen Geschwistern mit dem 90-fachen des Firmenvermögens verschuldet.
10. Seinen ersten wirklichen Erfolg hatte er mit den so genannten "Bata-Schuhen", einem in Massenproduktion hergestellten Modell von Segeltuchschuhen mit Lederspitze. Ihr niedriger Verkaufspreis, ihre geringen Kosten und ihre Einfachheit machten sie zu einem perfekten Produkt.
11. Er ging nach Amerika, um diesen Weg zu lernen. Während der Reise schrieb er 688 Fragen über die Herstellung auf, auf die er Antworten finden wollte.
Die 12. inspirierte auch Henry Ford in Amerika. Insgesamt absolvierte er zwei Besuche in den USA, wo er sich vor allem mit dem Aufbau und der Technik der Maschinen in den Produktionshallen, aber auch mit den Produktionsprozessen und dem Management befasste.
13. Noch vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde er Vater des kleinen Tommy. Er ging nach Wien in das Kriegsministerium. Er wusste, dass die einzige Möglichkeit für ihn und seine Mitarbeiter, die harten Zeiten zu überstehen, darin bestand, einen Vertrag mit der Armee zu bekommen. Nach ein paar Tagen war er erfolgreich.
14. In Zlín gründete er Schulen, die den Schülern das Rechnen und den Umgang mit den Finanzen näher brachten. Er wollte aus seinen Angestellten reiche Kapitalisten machen.
15 Das Unternehmen baute in der Stadt Kaufhäuser, ein Hotel, ein Kino, ein großes Krankenhaus, Schulgebäude, wissenschaftliche Institute, Filmstudios und Tausende von neuen Wohnungen. Diese Bautätigkeit verwandelte Zlín in eine hochmoderne Industriestadt.
16. Er engagierte sich nicht nur in der Tschechoslowakei, sondern auch im Ausland. Der größte Aufschwung wurde paradoxerweise durch die Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre verursacht.
17. 1932 beschäftigte das Unternehmen mehr als 30.000 Mitarbeiter, die in 54 Ländern auf 4 Kontinenten tätig waren. Die Welt schien ihm zu Füßen zu liegen. Leider hat er die weitere Expansion nicht mehr miterlebt.
Am 12. Juli 1932 kam er bei einem Flugzeugabsturz auf tragische Weise ums Leben.
19. Das von ihm aufgebaute System war so stark, dass selbst er selbst darin nicht unentbehrlich war.
20. Eine Neuerung in der Unternehmensführung war die so genannte "Gewinnbeteiligung", die einige Mitarbeiter in Abhängigkeit von der Produktivität ihrer Abteilung erhalten konnten.
21. Er war nicht nur gewinnorientiert, sondern begann auch, für seine Arbeiter die so genannten Bat'a-Häuser zu bauen, die noch heute einen bedeutenden Teil der typischen Architektur von Zlín ausmachen.
Beliebt sind auch die so genannten "Bata-Preise", die immer mit einer 9 endeten und beim Käufer das Gefühl eines günstigeren und billigeren Kaufs hervorrufen sollten.
23. 1923 kandidierte er für das Amt des Bürgermeisters von Zlín mit dem Slogan "Ich will für alle arbeiten. Um die Armut zu bekämpfen". Er hat unangefochten gewonnen.
24 Er gründete Fabriken in der Schweiz, Deutschland, England, Frankreich, Jugoslawien, den Niederlanden, den USA und Indien.
25 Heute hat Bata seinen Hauptsitz in Kanada und setzt das Erbe seines außergewöhnlichen Gründers fort.
Quellen:
https://www.youtube.com/watch?v=yuKGHrIP3tg
https://www.youtube.com/watch?v=rnxIORaiV_U
https://www.youtube.com/watch?v=xG_Fn2g2FWE
https://www.youtube.com/watch?v=pRyDvKAwjmA
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